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Fallstudie
3 Min. Lesezeit
7 Aug. 2025

Allen Menschen Zugang verschaffen: Wie niederländische Gemeinden ihre Ratssitzungen barrierefrei machten

In Gemeinden in ganz den Niederlanden finden in den lokalen Ratssitzungen wichtige Entscheidungen statt. Gewählte Vertreterinnen und Vertreter kommen zusammen, um über Themen abzustimmen, die das tägliche Leben der Bürger betreffen – von Parks und Schulen bis hin zu Straßen und öffentlichen Dienstleistungen. Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet das Verfolgen dieser Diskussionen nicht nur informiert zu bleiben, sondern auch aktiv an Entscheidungen teilzunehmen, die ihre Gemeinde prägen.

Viele niederländische Gemeinden nutzen Company Webcast – Teil von Euronext und führender Anbieter für Webcasting in den Niederlanden –, um ihre Sitzungen online zu übertragen. Rund 120 Gemeinden machen ihre Ratssitzungen über die Dienste von Company Webcast für die Öffentlichkeit zugänglich. Doch ein bedeutender Teil der Bevölkerung konnte diese Aufzeichnungen nicht vollumfänglich nutzen.

Herausforderung

Für Menschen, die gehörlos oder schwerhörig sind – etwa 10 bis 15 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union – war es schwierig oder gar unmöglich, diesen wichtigen Sitzungen zu folgen. Company Webcast verwendete automatische Untertitel von Google, doch deren Qualität reichte einfach nicht aus.

Die automatischen Untertitel verwechselten oft politische Begriffe, nannten falsche Namen von Parteien und interpretierten Gesetze falsch, die gerade diskutiert wurden. Für Menschen mit Hörbehinderung stellte das eine reale Barriere dar, um am politischen Geschehen in ihrer Gemeinde teilzunehmen.

Dringlicher wurde das Ganze durch die EU-Richtlinie „Digitale Barrierefreiheit“ (Richtlinie EU 2016/2102), die im Oktober 2016 verabschiedet wurde. Diese verpflichtet öffentliche Einrichtungen in EU-Mitgliedstaaten dazu, ihre Websites und Apps für alle zugänglich zu machen – einschließlich Menschen mit Behinderungen.

Damit standen niederländische Gemeinden vor zwei Herausforderungen: Sie mussten allen Bürgerinnen und Bürgern eine Teilhabe ermöglichen und gleichzeitig die neuen gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Sie benötigten eine Lösung, die:

  1. Untertitel in ausreichender Qualität bereitstellt, damit auch Menschen mit Hörbehinderung Ratssitzungen verstehen können
  2. kostengünstig ist, insbesondere für Gemeinden mit begrenztem Budget
  3. die Anforderungen der EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit erfüllt

Lösung

Um dieses Problem zu lösen, ging Amberscript eine Partnerschaft mit Company Webcast ein. Durch diese Zusammenarbeit konnte Amberscript seine Untertiteltechnologie direkt über die bestehende Plattform von Company Webcast bereitstellen. Gemeinden konnten also wie gewohnt mit Company Webcast arbeiten – erhielten dabei aber deutlich bessere Untertitel.

Einige Gemeinden, wie zum Beispiel Enschede, begannen mit dem Einsatz von Amberscripts automatischer Spracherkennungstechnologie zur Erstellung von Untertiteln. Diese war bereits deutlich besser als die vorherigen Google-Untertitel. Um die Qualität der automatisch generierten Untertitel weiter zu verbessern, nutzte Amberscript die Wörterbuch-Funktion auf der Plattform. Darüber lassen sich häufig verwendete Begriffe und Formulierungen aus kommunalen Sitzungen hinzufügen. Mit dieser Liste wurde die Technologie gezielt trainiert, um politische Begriffe besser zu erkennen, die reguläre Spracherkennungssysteme oft falsch interpretieren.

Andere Gemeinden, wie Barneveld, entschieden sich für den „menschgemachten“ Untertitelungsservice von Amberscript, der automatische Spracherkennung mit Qualitätskontrollen durch professionelle Untertitler kombiniert. Diese Lösung bietet eine noch höhere Genauigkeit – besonders wichtig bei offiziellen Sitzungen.

Ergebnisse

Die spezialisierten Untertitel machten einen spürbaren Unterschied. Menschen mit Hörverlust, wie Jaco, können kommunale Sitzungen nun vollständig verfolgen und verstehen, welche Entscheidungen in ihrer Gemeinde getroffen werden.

Das gezielte Training auf politische Begriffe war entscheidend für den Erfolg. Indem sich das System auf den einzigartigen Wortschatz von Ratssitzungen konzentrierte, verbesserte sich die Genauigkeit der Transkriptionen deutlich.

Auch technisch lief die Integration reibungslos: Die Lösung funktionierte mit den bereits eingesetzten Systemen der Gemeinden, sodass keine umfassenden Änderungen oder neue Schulungen notwendig waren.

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